Einladung zu einer Begegnung mit Ulrike Draesner   

(Berlin, z. Z. Brüssel)

 in der K.U. Brussel Vrijheidslaan 17, 1081 Brussel
in Zusammenarbeit mit der VUB

Ulrike Draesner liest ältere und neue Texte

Montag, 27. Oktober 2003, 19.30 Uhr

Zuletzt erschienen:



für die nacht geheuerte zellen.
Gedichte Luchterhand Literaturverlag
2001
Mitgift. 
Roman Luchterhand Literaturverlag
2002.

 

Hörprobe:

Leseprobe:

Nachtstudio ZDFSex ‚n' Reim -Gedichte für Erwachsene

Ulrike Draesner liest 
erotische Gedichte 
in der Lyriknacht 2002
Sendung vom 1. September 2002

Link Internet

Ulrike Draesner, geb. 1962 in München, studierte Jura, Anglistik, Germanistik und Philosophie in München und Oxford und promovierte über Wolframs Parzival (Wege durch erzählte Welten, 1993). Sie ist seit zehn Jahren freie Autorin, Übersetzerin (z.B. von Shakespeares Sonetten (: to change the subject, 2000) und Essayistin und lebt heute in Berlin. Ihr Werk wurde mehrmals ausgezeichnet, zuletzt mit dem Hölderlin-Förderpreis (2001) und dem Preis der Literaturhäuser (2002, literaturhaeser.net), einem Preis, mit dem die vielfach als ‚poeta docta' charakterisierte Autorin insbesondere auch als Vorlesekünstlerin geehrt wird. Die Autorin debütierte 1995 mit dem Lyrikbändchen gedächtnisschleifen (edition suhrkamp, Neuauflage Buch&media 2000). Danach folgten in diversen Verlagen der Sonettkranz anis-o-trop (1997), der Roman Lichtpause (1998) und der Erzählband Reisen unter den Augenlidern (1999). Ihre beiden letzten Bücher erschienen 2001 und 2002 im Luchterhand Literaturverlag. Eine Auswahl aus allen diesen Texten und vieles andere mehr bietet die sehr empfehlenswerte Homepage: www.draesner.de Die Literaturkritik hat als zentrales Thema der Autorin die Revolutionierung der Geschlechter-Identität, die komplexen Verhältnisse von Körper und Sprache hervorgehoben und dabei Ulrike Draesners spielerischen Umgang mit den Jargons der Informationsgesellschaft betont. Körperlichkeit ist in Draesners Lyrik und Prosa der Bezugspunkt der eigenen Identität. In ihrer körperbezogenen Sprachkunst werden Identitätsbehauptungen allerdings zum Verschwinden gebracht. In der Dynamik von Rhythmen und Klängen gerät die Semantik ins Rutschen, verschwindet das Subjekt in der Sprache. So erläutert die Autorin ihre ‚Radikalübersetzungen' der Shakespearesonette vor dem Hintergrund der mit dem Klon-Schaf Dolly erstmals gelungenen Genmanipulation als "Reden von Klonen in einer geklonten Welt". In bezug auf die Sprache heißt es am Ende dieses Essays: "Vielleicht ist auch die Sprache unser Klon? Aus unseren Möglichkeiten gezeugt und uns, als Reales unserer Möglichkeiten, immer voraus. Etwas, was auf uns zurückschaut und mit uns Bäumchen-wechsel-dich spielt: to change the subject." (Dolly und Will)

Besonders empohlen: die Website der Autorin www.draesner.de

 

Daniel de Vin